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... aboreas ...

Liebesflair im

Linksverkehr


von Jana Stolberg


Taschenbuch:

213 Seiten


Verlag: bookshouse

7. Juli 2015)


ISBN-10: 9963528724


ISBN-13: 978-9963528721 l

Mal wieder einen Liebes-roman gelesen. Habe ge-dacht, einen irgendwie ganz „gewöhnlichen“ in die Hände bekommen zu haben. So einen der Sorte: Kriegt er sie, kriegt sie ihn, Zweifel hier, Zweifel da, Herzeleid und Herzenslust, Missgunst, Trubel - und am Ende sind alle glücklich; die Guten jedenfalls. Immer mal wieder schööön, so viel Menschliches.


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Buchkritik

Ein Buch, mehr als ein Roman

Der Hamburger Autor Claus Günther hat eine Art Abrech-nung vorgelegt: Ein Buch über sich und sein persön-liches Umfeld beim Aufstieg und Fall des deutschen Fa-schismus. Ein umfangrei-ches Buch, ein konsequen-tes, ein akribisches Buch. Keine Abrechnung wie fürs Finanzamt, beschränkt auf Zahlen mit sachbezogenen Hintergründen. Hier geht es ums Ganze, ums Hinein-wachsen in Lebensverhält-nisse, die als selbstverständ-liches Miteinander daherka-men, in denen sich ein Kind einrichtet wie in die Abläufe eines Fußballspiels. Und alle hatten mitgemacht - was konnte daran Schlechtes sein?


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Eine Dame, die für
den Unterschied steht:
Tante Edeltrude.

Vor einiger Zeit habe ich eine Kritik über Volker Maaßens Gedichtband Bitterleichte Lyrik verfasst. Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Klar, dass ich seine An-thologie  QUERSCHLÄGER  mit großen Erwartungen in die Hand genommen habe. Und ich bin nicht enttäuscht worden.


Ins Auge fiel zunächst die Rücksei-te. Da gibt es eine Ansprache: „Achtung, ‚Krimi-Liebhaber‘!“ Dann wird dem alltäglichen Krimi-Einerlei eine Abfuhr erteilt. Stattdessen werden „fesselnde und überra-schende Kurzgeschichten außer-halb des Mainstreams“ verspro-chen. „Mainstream“, ein gewagtes, deutungsbedürftiges Wort heutzu-tage. Ein reiner Werbetext? Ja, ein Werbetext, durchaus, aber einer, der zutrifft.


 


















der Lüneburger Heide oder im Frankenland anzutreffen sind.  (2) Es treten Menschen auf, die zwar bemerken, was um sie herum geschieht, die sich aber im Wesentlichen mit ihren ganz persönlichen Lebensumständen beschäftigen.  (3) Ein Kater mit sieben Leben, der sich jedes Mal bewusst ist, wenn er von einem Leben in das nächste stürzt, der aber stets vor allem eines hat: Hunger. Im Grunde eine Karikatur der menschlichen Protagonisten, die sich ja auch am liebsten mit dem Nächstliegenden befassen. Insofern ist Merlin im übertragenen Sinn selbst Mensch. Der Kater ist es auch, der mich irgendwie an den Autoren erinnert. Denn Gogolin, was so mancher nicht weiß, ist ein stadtbekannter Hamburger Gourmet (genussgenie.de). Auch in dem Buch wird gekocht, wie es sich für Frankreich gehört. Anhaltenden, drängenden Hunger hat freilich nur Kater Merlin, der dabei verdammt anspruchsvoll bleibt - selbst in den verschiedenen Stufen seiner sieben Katzenleben, die, soviel darf verraten werden, einen kuriosen Verlauf nehmen.


Ich als Leser bin bis zum Schluss daran interessiert gewesen, wie mit der bedrohten Ordnung im Städtchen umgegangen wird. Und eitel genug, meine Vorstellungen von einem gelungenen Ausgang bestätigt wissen zu wollen. Also habe ich an dem Buch geklebt, zumal mir Gogolins Hang zum Lakonischen sehr entgegenkommt.


Ob und wie also kehrt das Leben zurück auf die bewährten Bahnen? Und welche Opfer bleiben auf der Strecke? Ich für meinen Teil liebe das Happyend. Da wäre es mir nur recht, wenn es einem Pfarrer gelänge, die Mittel zur Erhaltung seiner Kirche aufzubringen. Oder wenn einem selbstherrlichen Menschenvertreter rechtzeitig Grenzen gesetzt würden. Dass mittendrin im Geschehen zum Beispiel die Liebe, Gewalt, der Tod, spirituelles Einwirken oder eben sieben Katerleben ins Spiel kommen …  Das mitzuerleben kann ich guten Gewissens empfehlen.  


              

Eine kurze Zeit fürs „ganze“ Leben


Warum nur erinnert mich dieses durchaus poetische Buch, dessen Lektüre die Sicht auf ein kurzes Stück regionales Leben lenkt, an das allgegenwärtige, schnöde, ganz unpoetische Leben?

Eine rhetorisch Frage, gewiss. Aber die Beantwortung macht Wolfgang Gogolins Buch „Leben mal sieben“ gerade aus.


Es wird von drei Pfeilern getragen:  (1) Ein Dorf in der Normandie, in dem die alte Ordnung partiell bedroht ist. Der Leser trifft allerdings auf soziale Strukturen, die sicher ebenso in



















Der Leser bekommt eine Vorstellung vom faschistischen Kunstbetrieb allein schon durch die akribische Darstellung zahlloser Sachverhalte und Abläufe in der Zeit. Dabei führt die Autorin den Leser in den öffentlichen Raum, in Gemeinschaftseinrichtungen wie Bahnhöfe oder andere kollektiv genutzte Einrichtungen, in die Sozialräume von Behörden und Unternehmen. Vor allem werden mit vielen Beispielen immer wieder die staatlich organisierten Kunstausstellungen angesprochen, selbstverständlich auch solche, auf denen die sogenannte „entartete Kunst“  zu bestaunen gewesen ist -  Wanderausstellungen zumeist, die übrigens von der Bevölkerung gern besucht worden sind. Selbst das Militär hat sich mit Inspirierendem am Bau oder in den Aufenthaltsräumen der Kasernen geschmückt. Stets ist es den Kunstfunktionären um die „Ästhetisierung“ des Alltags mit all seinen Facetten gegangen, was letztendlich dem System hat dienen sollen, vor allem der ideologischen Ausrichtung der Bevölkerung. Die Autorin zeichnet ein detailliertes Bild von dem, was gewesen ist. Überdies schaut sie voraus und fragt nach.


Es erübrigt sich, hier auf die weitläufigen, ebenso detaillierten Beschreibungen des nationalsozialistischen Kunstbetriebs einzugehen. Nur auf eines möchte ich an dieser Stelle hinweisen: Es hat mich schon überrascht, mit welcher Selbstverständlichkeit eine selbstbewusst auftretende Kriegskunst zum kulturellen Leben gehört hat. Eine Ästhetisierung des Grauens oder einfach nur eine Art von kunstgelenkter Wirklichkeitsverzerrung, um das Grauen abzudämpfen. Bleibt anmerken, dass ich darüber hinaus viel gelernt habe.


Man muss Frau Dr. Karin Hartewig dankbar sein für die außergewöhnliche Intensität, mit der sie den Kunstbetrieb durchpflügt hat und immer wieder Unbekanntes und Unerwartetes hervorbringt in dem Buch. Eine Arbeit, die sich auch im Auflisten von über 500 Personen spiegelt, die mit dem nationalsozialistischen Kunstbetrieb zu tun gehabt haben. Der historisch Interessierte kann zudem auf 15 Seiten Literaturhinweise und auf über 40 Seiten Anmerkungen zugreifen, wodurch eine zielgerichtete Suche garantiert sein dürfte. Insgesamt eine verdammt gute Basis für alle Interessierten, die sich mit der Materie auseinandersetzen möchten.

Bildende Kunst als ideologisches Vehikel


Mit „Kunst für alle - Hitlers ästhetische Diktatur“ liegt ein Buch vor, das enorm hilfreich ist für all jene, die sich mit der Rolle der Kunst und der Künstler im Nationalsozialismus auseinandersetzen wollen. Die Autorin, die so gut wie niemanden auslässt, folgt den Lebenswegen der Künstler durch den Faschismus, entlässt sie in die Emigration oder beschreibt die sozialen und lebensbedrohenden Folgen von Widerspruch und Widerstand.